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Ehrengalerie

General Langkeit

Als Sohn eines Bauern wurde Willy Langkeit am 2. Juni 1907 im ostpreußischen Schuchten bei Treuburg geboren. Siebzehnjährig trat er im Jahre 1924 als Berufssoldat in die Reichswehr ein. Seine Dienstzeit begann er in der Kraftfahrabteilung in Königsberg. Nach erfolgreich absolvierten Lehrgängen und hervorragenden soldatischen Leistungen wurde Langkeit als Offizier übernommen.
Im Januar 1934 erfolgte Langkeits Beförderung zum Leutnant. Als Kraftfahrer war er schon frühzeitig von den Möglichkeiten begeistert, die sich bei der neu aufzustellenden Panzerwaffe boten. So war er von Beginn an bei der Aufstellung der neuen deutschen Panzertruppe dabei. Zunächst als Zugführer, dann ab dem 1. November 1938 als Kompaniechef des 8./ Panzerregiments 36 in Schweinfurt. Zu dieser Zeit war er bereits Hauptmann. Im Polenfeldzug 1939 noch als Kompaniechef eingesetzt, war der Ostpreuße ab dem 5. Juni 1940 bereits zeitweise Abteilungsführer des II./ Panzerregiments 36. Hier, im Westfeldzug, erzwang er mit seinen Panzerkampfwagen als Stoßkeil den Durchbruch durch die strategisch äußerst wichtige Weygand-Linie.
Auch während des Rußlandfeldzuges bewährte sich Langkeit während der nächsten vier Jahre in hervorragender Weise. Bereits bei Beginn des Vormarsches erstürmte er mit seinen Panzerschützen den Bugübergang bei Uscilug und stieß in die Weiten des russischen Raumes vor. Für seine außerordentlichen Führungsleistungen während der Panzerschlacht von Alexandrowka und seinem maßgeblichen Anteil an der Eroberung von Rostow (dem entscheidenden Knotenpunkt zum weiteren Vorstoß in den Kaukasus) wurde Langkeit am 1. Januar 1942 zum Major befördert und übernahm als Kommandeur die II. Abteilung des Panzerregiments 36.
Auch das Jahr 1942 sah Langkeit mit seinen Panzermännern immer an den Brennpunkten der Schlachten. Am 22. Mai 1942 stellte er in einem schneidigen Vorstoß südlich von Charkow die Verbindung zur 6. Armee her. Damit war ein riesiger Kessel geschlossen und die Sowjets hatten unvorstellbar große Verluste an Mensch und Material zu beklagen. Am 23. und 24. Juli 1942 kam es zur entscheidenden Schlacht um Nowotscherkassk, der »Hauptstadt der Donkosaken«. In den schnurgeraden Straßen der Stadt kamen die sowjetischen Pak-Einheiten (Panzerabwehrkanonen) hervorragend zum Schuß. Doch durch rasches und beherztes Zugreifen wurden sie abgeschossen, überrollt und schließlich endgültig vernichtet. Am Abend des 24. Juli war Nowotscherkassk erobert. Für diese schlachtentscheidende Angriffsleistung wurde Major Willy Langkeit am 9. Dezember 1942 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Seine Beförderung zum Oberstleutnant war bereits am 1. Dezember erfolgt.
Im Kampfraum um Stalingrad zeichnete sich der Offizier wieder aus. Mit nur wenigen eigenen Panzern stellte er sich immer wieder den zahlenmäßig weit überlegenen sowjetischen Panzermassen entgegen und kam durch schneidige und bewegliche Gefechtsführung zu außergewöhnlichen Erfolgen. Nach der Zerschlagung der 14. Panzerdivision im Kessel von Stalingrad erfolgte ab März 1943 die Neuaufstellung des Panzerregiments 36. Als Kommandeur dieses Panzerregiments gelang Langkeit im April 1943 unter härtesten Bedingungen die Einnahme von Scharowka. Ein weiterer Markstein in der Kriegsgeschichte dieses Regiments war die siegreiche Schlacht um Wodjana. Am 1. Dezember 1943 erfolgte die Beförderung zum Oberst und am 7. Dezember 1943 die Verleihung des Eichenlaubs zum Ritterkreuz.
Als Kommandeur der nach ihm benannten »Kampfgruppe Langkeit« bekämpfte er im Süden der Ostfront die stark nachrückenden bolschewistischen Angriffskräfte, die schließlich im rumänischen Raum zum Stehen gebracht wurden.
Am 1. März 1943 wurde der Oberst zum Kommandeur des Panzerregiments »Großdeutschland« ernannt. Im April und Mai 1944 versuchten die Sowjets bei Jassy und Targul Frumos den Riegel vor dem Herzen Rumäniens zu knacken, um so den weiteren Durchbruch nach Süden zu erzwingen. Doch in einer mehrwöchigen erfolgreichen Abwehrschlacht wurde die Rote Armee abgewiesen. Besonders die Panzergrenadierdivision »Großdeutschland« unter Generalleutnant Hasso von Manteuffel stemmte sich dort immer wieder heldenmütig der Übermacht der Feindkräfte entgegen. Besonders das Panzerregiment »GD« stand wie ein Fels in der Brandung und war eine entscheidende Unterstützung für die schwer ringenden Panzergrenadiere. In einer deutschen Presseveröffentlichung vom 7. Juni 1944 hieß es nach erfolgreichem Abschluß der Kämpfe:
»Mit der Masse zweier Panzerarmeen und sechs Schützendivisionen traten die Sowjets am 2. Mai nach starker Artillerievorbereitung und unter laufendem Einsatz von Schlachtfliegerverbänden zum erwarteten Angriff an. Im entscheidenden Abschnitt rollten auf 10 km Breite 300 zum Teil überschwere Panzer, denen Infanteriemassen folgten, gegen die Stellungen der Division ,Großdeutschland'. Als sich der Abend über das Schlachtfeld senkte, waren 160 russische Panzer vernichtet worden, 96 davon allein im Abschnitt der Division ,Großdeutschland'.«
Für den entscheidenden Anteil des Panzerregiments »GD« an diesem Abwehrerfolg wurde Willy Langkeit am 1. Juni 1944 vom rumänischen König mit dem Orden »König Michael der Tapfere« ausgezeichnet.
Langkeits nächster Einsatz war bei den Kämpfen in Kurland im Spätsommer und Herbst 1944. Hier wurde er bei einem Gefecht um Schaulen schwer verwundet. Nachdem seine Verwundung ausgeheilt war, übernahm er als Kommandeur die Ersatzbrigade »Großdeutschland«.
Da seit Ende 1944 nun auch das Reich Kampfgebiet geworden war, drängte es Langkeit wieder an die Front. Als Kommandeur der »gepanzerten Gruppe Langkeit«, die aus Teilen der Ersatzbrigade »GD« und der Panzertruppenschule Wünsdorf bestand, bekämpfte er Ende Januar 1945 im Verband der 9. Armee die vorrückenden Sowjets. Es gelang Langkeits Panzereinheit, starke sowjetische Kräfte zu zerschlagen und so weitere Vorstöße der Rotarmisten zu vereiteln. General Busse, der Oberbefehlshaber der 9. Armee äußerte sich so dazu: »Das Scheitern der sowjetischen Absichten war in erster Linie der besonderen Tapferkeit des Obersten Langkeit und seiner Männer zu verdanken.«
Nach diesen Kämpfen wurde als jüngster Verband der »Großdeutschland«-Einheiten die Panzergrenadierdivision »Kurmark« aufgestellt. Grundstock dieser neuen Division waren die Einheiten der »gepanzerten Gruppe Langkeit«. Als Divisionszeichen erhielt sie den weißen »GD«-Stahlhelm mit dem kurmärkischen Adler.
An der Oder, beiderseits von Frankfurt, leistete »Kurmark« den Sowjets bis Ende März 1943 erbitterten Widerstand. Vom 12. bis zum 28. April 1945 waren die »Kurmärker« in äußerst harte Abwehrkämpfe zwischen der Oder und Halbe verwickelt. Am 20. April 1945 wurde Willy Langkeit zum Generalmajor befördert und in den letzten Apriltagen mit dem seltenen Panzerkampfabzeichen IV. Stufe mit Einsatzzahl 75 ausgezeichnet. Noch am 28. April 1945 brach die Panzergrenadierdivision »Kurmark« aus dem Kessel von Halbe aus und erreichte kämpfend die Elbe. Die Reste der Division gerieten hier mit ihrem Kommandeur in US-amerikanische Gefangenschaft. Langkeit selber wurde am 7. Mai von den Amerikanern gefangen genommen.
Lange nach der Gefangenschaft antwortete Langkeit auf Fragen nach seinen Einsätzen im Kriege: »Meine Auszeichnungen während des Zweiten Weltkrieges habe ich der Treue und der Tapferkeit meiner Kameraden des Panzerregiments 36, der Panzerkampfgruppe ,Großdeutschland' und der Panzergrenadierdivision ,Kurmark' zu verdanken. Sie haben in jeder Situation zu mir gehalten, die schwersten Befehle mit mir ausgeführt und immer die Ehre des deutschen Soldaten hochgehalten.«
Nach der Kriegsgefangenschaft ließ er sich in Norddeutschland nieder. Ab 1951 wirkte Langkeit beim neu aufgestellten, von ehemaligen Wehrmachtssoldaten geprägten Bundesgrenzschutz (BGS) mit. Bis zu seinem Ausscheiden als Brigadegeneral formte er den BGS an führender Stelle nach seinen Vorstellungen. Am 27. Oktober 1969 wurde dieser herausragende deutsche Panzerführer im schleswig-holsteinischen Bad Bramstedt zur Großen Armee abberufen.

Ritterkreuz (9. Dezember 1942) Eichenlaub (7. Dezember 1943)

Quelle:Internet